Die richtige ETF-Auswahl für das Kinderdepot

Wenn du dich dazu entscheidest, ein Kinder- oder Juniordepot für dein Kind zu eröffnen, wirst du schnell vor der Frage stehen: In welche ETFs solltest du investieren? Die Antwort auf die Frage, ob die gleichen ETFs wie in deinem Erwachsenendepot geeignet sind, ist jedoch nicht ganz so einfach.

Folgende Fragen solltest du dir rund um die ETF-Auswahl stellen:

  • Welche Risiken möchtest du eingehen?
  • Welche Summe (welches Ziel) möchtest du erreichen?
  • Was soll mit den Gewinnausschüttungen (den Dividenden)
  • passieren?
  • Welche pädagogischen Aspekte sind dir wichtig?

Unterschied zwischen Kinderdepot und Erwachsenemdepot?

Grundsätzlich kannst du dieselben Entscheidungskriterien für die ETF-Auswahl verwenden, die du auch für dein eigenes Depot anwendest. Du möchtest eine breite Diversifikation der Weltwirtschaft erreichen, um das Risiko zu minimieren. Schließlich legst du das Geld für einen langen Zeitraum an, und wenn du ein Kinderdepot in Erwägung ziehst, ist die Idee, passiv zu investieren und dabei möglichst wenig Aufwand zu betreiben.

Je weniger Arbeit desto besser: keep it simple

Dennoch gibt es einige Punkte, bei denen du dich möglicherweise für eine andere Strategie entscheiden möchtest als bei deinem eigenen Depot. Im Kinderdepot macht es eher Sinn, die erwirtschafteten Erträge automatisch wieder anzulegen (Thesaurieren), da du das Vermögen für dein Kind aufbauen möchtest. Andererseits verfügt dein Kind über eigene Freibeträge, die genutzt werden können, um die spätere Besteuerung zu reduzieren. Dies erfordert jedoch regelmäßige Aktivitäten, wie die erneute Anlage von Ausschüttungen oder Verkäufen – also alles andere als passives Investieren.

Um es einfach zu halten, empfiehlt es sich, im Kinderdepot auf eine übersichtliche Strategie zu setzen. Im Idealfall verwaltest du bereits 1-2 Depots für dich selbst, hast verschiedene Konten und vielleicht mehrere Kinder. In dieser Situation ist es leicht, den Überblick zu verlieren, wenn du eine komplizierte Puzzle-Strategie mit vielen ETFs und anderen Anlageklassen im Kinderdepot verfolgst. Daher ist es sinnvoller, mit 1-3 ETFs eine globale Diversifikation zu erreichen. Diese müssen nur selten überprüft werden, und aufgrund der stabilen Entwicklung der ETFs kannst du spätere Entnahmen flexibler planen.

Wenn deinem Kind die ETF- oder Aktien-Auswahl gefällt, wird es später eher weitersparen

Denk daran, dass dein Kind in einer kritischeren und emanzipierteren Welt aufwächst. Es ist daher ratsam, das Thema Finanzen und Kinderdepot rechtzeitig anzusprechen. So kannst du dein Kind sensibilisieren und es dazu motivieren, das Depot im Erwachsenenalter weiterzuführen. Überlege jetzt schon, welche Themen für dein Kind besonders relevant sein könnten. Dabei muss es nicht zwangsläufig um Gaming oder Lifestyle gehen, sondern vielleicht um ETFs mit Schwerpunkten wie Gender Equality, Inklusion, Veganismus, Nachhaltigkeit und mehr.

Mit einem ETF im Depot, mit dem sich dein Kind identifizieren kann, begünstigst du, dass später weitergespart wird. Denn ab der Volljährigkeit kann dein Kind allein über das Geld verfügen. Ein Ziel sollte sein, dass das Geld dann nicht wahllos ausgegeben wird, sondern der Sinn einer langfristigen Geldanlage verstanden wird.

Die Basis des Kinderpots sollte – genau wie in deinem eigenen Depot – aus einem breitgestreuten Welt-ETF bestehen. Zusätzlich kannst du aber spannende Themen-ETFs dazu nehmen:

  • Gleichberechtigung: UBS Global Gender, Equality UCITS ETF
  • Künstliche Intelligenz: Xtrackers Artificial Intelligence and Big Data UCITS ETF
  • Veganismus und Ernährung: Rize Sustainable, Future of Food UCIT ETF
  • Green Energy: Ishares Global Clean Energy UCITS ETF

 

Behalte im Hinterkopf, dass du bei der Wahl von Themen- oder Schwerpunkt-ETFs die breite Streuung verlierst und damit das Risiko steigt. Außerdem sind Themen-ETFs häufig
teurer als globale ETFs (> 0,50 Prozent). Beide Nachteile minimierst du, indem du Themen-ETFs nur als Beimischung zu globalen ETFs nutzt.

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