ETF steht für Exchange Traded Fund und ist ein Aktienfonds, der an der Börse gehandelt wird. ETFs bilden einen bestimmten Börsenindex ab, wie z. B. den deutschen Dax. Abbilden ist so etwas wie Nachmachen. Wenn also der Dax steigt, steigt auch dein ETF.
Es gibt sehr viele verschiedene Indices – auch Aktienlisten genannt -, die die Kursentwicklung der Aktien von teilweise hunderten Unternehmen nachbilden. Und ein ETF orientiert sich eben genau an der Zusammenstellung dieses Indices und investiert in die abgebildeten Unternehmen. Das ist so, wie wenn jemand in dutzende, hunderte oder sogar tausende Einzelaktien gleichzeitig investiert. Nur dass das jemand anderes für dich tut. Ich bevorzuge übrigens nachhaltige ETFs; der Dax war nur ein Beispiel, weil ihn JedeR kennt.
Es gibt aktive und passive Aktienfonds. Ein ETF ist immer passiv, das heißt er läuft automatisch. Die Investmentgesellschaft verwaltet das Geld, das für dich in Aktien angelegt wird. Du kannst dich zurücklehnen und musst nichts weiter tun.
Bei aktiven Fonds wird viel umgeschichtet und die Anlagestrategie kann sich ändern. Dies machen FondmanagerInnen, die dafür auch entlohnt werden wollen. Das geht von deiner Rendite ab. Ein passiver ETF ist dagegen viel günstiger.
Dein Geld ist übrigens nicht festgelegt, sondern nur angelegt. Es sollte trotzdem langfristig, also mindestens 10 Jahre, im ETF bleiben, damit du eventuelle Verluste durch extreme Kursschwankungen (wie z.B. bei einer weltweiten Pandemie 😉 aussitzen und abwarten kannst.
Um in einen ETF zu investieren brauchst du ein Depot. Das ist quasi ein Konto für Aktiengeschäfte, welches es bei (d)einer Bank oder einem Onlinebroker gibt. Wie du ein Depot einrichtest und was man dabei bedenken sollte, erkläre ich in einem anderen Artikel.
Sobald du ein Depot hast, kannst du entweder einmalige Zahlungen machen oder regelmäßige Zahlungen in Höhe und in einem Zeitabstand deiner Wahl mit einem sogenannten Sparplan einrichten. Man kann auch beides miteinander kombinieren und sowieso alles jederzeit anpassen, je nachdem wie deine finanziellen Möglichkeiten es gerade hergeben. Wie man einen Sparplan einrichtet, erkläre ich an anderer Stelle.
Herzliche Glückwunsch! Nach diesem Schritt investierst du Geld in einen ETF und hast einen super Chance, deine Altersvorsorge oder dein Vermögen deutlich zu verbessern. Du machst außerdem alles selbstständig und sparst Bankberatungs- und Vermittlungsgebühren.
1. Kein Timing nötig / Automatisierung
Durch die automatische Sparplanausführung musst du während des Anlagezeitraums nichts unternehmen. Du brauchst nicht vor Aktienkursen sitzen und auf den richtigen Moment von Kauf oder Verkauf warten. Das ist bei mehreren hundert Aktien in deinem ETF auch garnicht möglich.
-Niedrige Kosten
Die Gesamtkostenquote erkennst du am TER ( Total Expense Ratio). Sie fällt jährlich an. Die TER von klassischen ETFs liegt bei 0,1 – 0,5%. Es gibt sogenannte Faktoren oder BranchenETFs, die etwas teuer sind.
Dazu kommen einmalige Transaktionskosten bei Kauf/ Verkauf.
-Transparenz
Du hast immer eine transparente Übersicht über die Wertpapiere im Index und was mit deinem Geld passiert. Die Strategie der Indexnachbildung bleibt gleich und es werden nur einzelne Titel gelegentlich rausgeworfen oder andere hinzugefügt.
Von jedem ETF gibt es einen Factsheet, also ein detailliertes Datenblatt. Hier findest du Entscheidungshilfen, wie beinhaltete Unternehmen, Kosten, Marktschwankungen, Performance oder auch komplizierte Infos zur Indexkonstruktion. Einen Überblick über die wichtigsten Infos erhälst du aber auch von der Bank oder dem Onlinebroker, in dem Moment, wenn du im Depot einen Sparplan einrichtest oder eine Einmalzahlung tätigst.
-Flexibilität und Liquidität
Da ETFs an der Börse gehandelt werden, sind sie jederzeit flexibel handelbar.
Das ist auch ein Zeitersparnis, da du fast rund um die Uhr zuschlagen kannst. Du kannst alles selbst von zuhause aus erledigen und brauchst keinen Termin bei der Bank oder für ein Beratungsgespräch. Direktbanken bieten bei Bedarf natürlich Beratungen per Chat, Mail oder Telefon an, wenn du Fragen hast.
-Hohe Risikostreuung durch Diversifikation
Mit einem ETF kannst du automatisiert in mehrere hundert Unternehmen und Länder gleichzeitig investieren.
So ist das Risiko durch breite Streuung ausbalanciert. Wenn also ein Unternehmen pleite geht, ist es durch andere, die gut laufen, ausgeglichen. Bei Einzelaktien bedeutet die Insolvenz eines Unternehmens, dass du dein investiertes Geld verloren hast.
-Steuervorteil bei langem Anlagehorizont
Auf ETF-Erträge zahlst du eine Kapitalertragsteuer in Höhe von 25%. Hinzu kommen Solidaritätszuschlag (5,5% auf die Steuer) und eventuell Kirchensteuer. Besteuert werden auch Zinsen und Dividenden. Hier gibt es aber einen Sparerpauschbetrag von 801€ pro Jahr pro Person.
Die Steuern fallen immer erst an, wenn du deine Gewinne realisierst. Realisieren bedeutet, dass du deine Anteile zu einem bestimmten Zeitpunkt und einem bestimmten Kurs verkaufst und somit tatsächliche Erträge in Geldform hast. Also nicht nur als Zahl in deinem Depot.
Du kannst übrigens auch einen Verlust realisieren wenn du aus Panik verkaufst, weil sich gerade eine Krise abzeichnet und die Kurse sinken. Sitze solche Situationen lieber aus und warte darauf, dass die Kurse wieder steigen! Der wichtige Punkt dabei ist: du bestimmst selbst den Zeitpunkt, zu dem du Steuern zahlen musst.
Im Rentenalter fällt ein geringerer Steuersatz an. Da ETFs sowieso eine super Sache für deine private Altersvorsorge sind, warte vielleicht bis zur Rente bevor du Erträge abschöpfst oder komplett auflöst.
-Sicherheit
Dein Geld ist als Sondervermögen bei einer Insolvenz des ETF-Anbieters geschützt und wird nicht zu dessen Insolvenzmasse gezählt.