Klassismus bezeichnet Vorurteile oder Diskriminierung aufgrund der sozialen Herkunft oder der sozialen Position (Wikipedia) und richtet sich in der Regel von Menschen mit größeren finanziellen Mitteln gegen Angehörige einer „niedrigeren“ sozialen Klasse.
Der Begriff bezieht sich wie Rassismus oder Sexismus auf eine gruppenbezogene Unterdrückung, ist aber schon viel älter und bekommt bisher weniger Aufmerksamkeit
In der Finanzbranche lassen sich traditionell häufiger klassistische Denkmuster finden. Es herrscht oft die Annahme, dass ‚finanzschwache‘ Menschen
– nur einen anderen Umgang mit Geld lernen müssen
– nicht ausreichend gebildet seien
– sich ein Sidebusiness aufbauen/einen Zweitjob suchen müssten
Diskriminierungen sind dabei – wie üblich – nicht immer direkt, sondern äußern sich subtil in neoliberalen Äußerungen, übertriebenem Aufruf zur Selbstoptimierung oder strukturellen Abläufen.
Hier folgen ein paar Beispiele:
Übersetzung:
Auch in deinem Familien- und Freund:innenkreis ist Optimierung angesagt! Dein Freund ist behindert, deine Cousine arbeitslos?! Schau dich besser nach ein paar makellosen Karrierist:innen um, sonst wirst du ausgebremst
Finanzielle Freiheit als verlockendes Bussword: Alles ist möglch, solange du nur früh all dein Geld investierst (am besten auch gleich mit dem angebotenen Hochpreis- Coaching/Mentoring)
75% aller Frauen* sind von Altersarmut bedroht. Im Schnitt brauchst du ca. 200.000€ private Rücklagen um überhaupt deine Rentenlücke zu schließen. Schon das ist für Viele unerreichbar. Finanzielle Freiheit als Familie, neben Lohn-/Care-/Pflegearbeit? – Lol! Dafür müsstet du diese Summe verzehnfachen. Let’s be honest: das wird schwer!
Übersetzung:
An deiner Armut oder Geldknappheit bist du selbst Schuld. Ändere dein Mindset, senke deine Ausgaben oder werde reich durch Führung eines Haushaltsbuchs.
Die strukturellen Probleme werden ignoriert: „Jeder ist seines Glückes eigener Schmied “ – So ein Pech!
Der Finanzbereich braucht dringend einen Re-Launch und muss inklusiver, bunter, einfacher verständlich, aber auch weniger männlich und selbstoptimiert sein.
Um das Investieren zu lernen, deine Altersvorsorge zu verstehen oder einfach sachlich deine Finanzplanung anzugehen, musst du dich nicht ändern. Bleib realistisch bei deinen Zielen und kritisch den Erfolgsversprechen Anderer gegenüber.
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